Profilsysteme eignen sich für viele verschiedene Anwendungen, so etwa in den Bereichen Sicherheit und Brandschutz. Die Branche entwickelt sich permanent weiter: Themen wie die Nachhaltigkeit und die Digitalisierung sind herausfordernd, bieten aber auch viele Chancen.
Konstruktionen aus Beton, Backstein oder Holz sind wohlbekannt und weit verbreitet. Gleiches gilt für Profilsysteme aus Stahl, Edelstahl, Aluminium oder Holz. Sie übernehmen verschiedene Funktionen, eignen sich für tragende Konstruktionen, für Fassaden sowie für den Innenausbau und lassen sich ebenso einfach wie schnell montieren. Im Austausch mit Fachleuten beleuchten wir die aktuellen Trends und Herausforderungen der Profilsystem-Branche.
Langlebig und sicher
Profilsysteme eignen sich gemäss Thomas Stalder, Leiter Markt Schweiz bei Forster Profilsysteme AG, sowohl für den Innen- wie auch für den Aussenbereich. Sie bieten eine hohe Gestaltungsfreiheit für Architektinnen und Architekten, die sie für Fenster, Türen und Fassaden einsetzen können. «Die wichtigsten Vorteile von Profilsystemen sind nebst der hohen Stabilität auch die Langlebigkeit und die Sicherheitsoptionen, die sie bieten», sagt der Fachmann.
Thomas Stalder und die Forster Profilsysteme AG präsentieren an der Swissbau 2024 gemeinsam mit Reynaers Aluminium AG verschiedene Neuheiten. Das Fachpublikum erfährt anhand von Exponaten im Massstab 1:1 sowie Kleinmustern, wie sich Profile und die zugehörigen Komponenten aufeinander abstimmen lassen. (Foto: Forster Profilsysteme AG)
Profile lassen sich etwa mit Massnahmen für den Brand-, Rauch- und Einbruchschutz kombinieren. Und: Durch die hohe Flexibilität der Systeme kommen sie oft dort zum Einsatz, wo individuelle Lösungen gefragt sind. «Beispiele dafür sind barrierefreie Schiebetüren, Fenster für denkmalgeschützte Gebäude oder auch stark frequentierte Eingangstüren bei Schulen, Verwaltungsbauten oder Flughäfen», ergänzt Stalder.
Die Profile werden in der Regel mittels standardisierter Fertigungsprozesse hergestellt, was eine konstante Qualität und die erforderliche hohe Präzision ermöglicht. Zudem lassen sich auch grössere Bestellungen rasch abwickeln, weil autorisierte Händler die Profile und das Zubehör an Lager halten. Dadurch sind Auslieferungen oft innerhalb von 48 Stunden möglich. Die Sortimente bestehen häufig aus einheitlichen Ansichtsbreiten, die mit multifunktionalen Beschlägen versehen werden können. So unterscheiden sich beispielsweise isolierte Türen nicht von Brandschutztüren, was Vorteile für die architektonische Gestaltung bietet.
Nachhaltiger und digitaler
In der Profilsystem-Branche prägen ähnliche Themen die Entwicklung wie in anderen Branchen des Bausektors. Da wäre etwa der Fachkräftemangel: Viele Metall- und Fassadenbauer suchen nach versierten Projektleiterinnen und -leitern sowie nach technisch kompetenten Mitarbeitenden für die Ausführungsplanung. Die Betriebe sind deshalb gefordert, die nötigen Ausbildungsplätze anzubieten und die gesuchten Berufsbilder bekannt und beliebt zu machen. Daneben zählt auch das Streben nach mehr Nachhaltigkeit zu den aktuellen Themen, etwa durch den vermehrten Einsatz von Holz als Werkstoff. «Die Systeme werden laufend weiterentwickelt, um beispielsweise die Verarbeitung und die Montage zu vereinfachen», erläutert Josef Erni, Geschäftsführer der Raico Swiss GmbH. «Ein weiteres Ziel ist, die Produkte noch stärker so zu gestalten, dass sie beim Rückbau einfach zerlegt und sauber getrennt werden können.» Dies erleichtere den Re-use und das Recycling von Profilsystemen und Komponenten.
Die Raico Swiss AG mit Geschäftsführer Josef Erni wird an der Swissbau 2024 eine neue Lüftungsklappe mit integriertem, aber nicht sichtbaren Öffnungs- und Verriegelungsmotor präsentieren. Bei einem Vortrag im Speakers Corner stellt das Unternehmen zudem eine innovative Holz-Metall-Elementfassadenlösung vor. Besuchende dürfen sich auf eine Verpflegung mit Weisswurst und Getränken freuen. (Foto: Raico Swiss GmbH)
Ein anderes wichtiges Thema für die Branche ist die Digitalisierung. Neue digitale Tools verändern die Entwicklungs- und Herstellungsprozesse: Diese werden effizienter, schneller und damit auch kostengünstiger. «Die Digitalisierung ist ein Dauerthema», bestätigt Erni. «Sie fordert uns, unsere Produkte und Prozesse permanent zu optimieren.» Daraus würden sich aber auch neue Möglichkeiten und Chancen eröffnen, etwa im Bereich der engeren Vernetzung mit Lieferanten und Kunden, aber auch über die gesamten Unternehmensprozesse hinweg.