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Warum BIM für die Elektrobranche zunehmend unverzichtbar wird

Im Gegensatz zu weit verbreiteten Missverständnissen ist BIM nicht nur eine Software, sondern ein methodischer Ansatz, der auf verlässlichen Daten basiert. Ziel ist es, alle Phasen des Gebäudelebenszyklus effizient zu verknüpfen, von der Planung über die Umsetzung bis zum Betrieb und Rückbau.

Für Bauherren, Architekten, Planer, Handwerker, Betreiber und andere Beteiligten ist BIM eine kollaborative Methode. Die in der Planung und Modellierung in das 3D-Modell übertragene Daten, enthalten alle relevanten Details welche zur Realisierung eines Bauprojektes notwendig sind. Sie sind das Herzstück für die verschiedenen Lebenszyklus-Phasen eines Gebäudes: Planung, Umsetzung, Betrieb und Rückbau.

BIM Erfahrung und die Praxis

In folgendem Interview mit Mike Blessing (Bereichsleiter Technologie & Entwicklung der Selmoni Gruppe) und Mavisan Asairatnam (BIM Manager der Selmoni Gruppe) sprechen wir über wesentliche Schritte, Vorteile, Vorgehensweisen und praxiserprobte Erfahrungen im Bereich BIM. Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, legen wir im Folgenden den Fokus auf die Phasen Planung und Umsetzung. Mike Blessing besitzt mehr als 10 Jahre BIM Erfahrung, Mavisan Asairatnam hat bereits während seiner Ausbildung bei Selmoni BIM Projekte realisiert und setzt die Methode aktiv in der Planung ein.

Warum BIM?

Mit der Digitalisierung der Planung und Umsetzung von Bauprojekten verändern sich bisher gewohnte Bauabläufe. Insbesondere bei komplexen Bauprojekten ermöglicht BIM, einen entscheidenden Schritt in Richtung Zukunft zu gehen. Macht man sich klar, in welchen Zeiträumen heutige Bauvorhaben mit immer höheren Komplexitäten realisiert werden, brauchen wir andere Methoden. BIM ist, mit der Möglichkeit schneller und präziser an verbindliche Daten zu kommen, ein wichtiger Meilenstein geworden.

«Mit der zunehmenden Vernetzung, werden digitale Methoden in der Bauplanung und Umsetzung unverzichtbar.»
Mike Blessing, Bereichsleiter Technologie & Entwicklung, Selmoni Gruppe

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Komplexe Bauprojekte sind mit BIM schneller und präziser umsetzbar. 

Was verändert sich grundsätzlich mit BIM in der Planungsphase?

Mit der BIM Methode beginnt die Planungsphase von Gebäuden früher und detaillierter. Die Kooperation der Fachplanerinnen und Planer ist gewerkeübergreifend mit BIM enger und interaktiver als beim konventionellen Bauen. Bauherren können sich schon in einem frühen Planungsstadium ein detailliertes Bild vom Bauprojekt machen, müssen aber auch früher als es üblich war, Entscheidungen treffen. Nur wenn die Produkte festgelegt sind, können die Bauteile im Modell auch korrekt attribuiert und so ein Mehrwert für die Ausführung generiert werden.

Wie ändert BIM die Bauausführungsphase?

Sind die Planungsunterlagen fixiert, beginnt die Umsetzung des Bauprojekts. Dabei verschieben sich mit BIM die Ausführungsprozesse. BIM ermöglicht serielle Arbeitsprozesse, die bisher hintereinander abliefen, zeitlich parallel zu organisieren – unabhängig vom effektiven Baufortschritt. Einzelne Bauelemente, auf die wir bei der konventionellen Planung und Bauausführung immer wieder warten mussten, können wir jetzt aus dem 3D-Modell herauslesen und vorproduzieren. Die Bauelemente sind so physisch früher fertiggestellt und erreichen die Baustelle zur richtigen Zeit und am richtigen Ort. In der Praxis ist Selmoni in diesem Bereich schweizweit Pionierin. Neben vorproduzierten Flach,- und Rundkabel sowie Halterungen aller Art, setzen wir dieses effiziente Vorgehen erfolgreich bei der Trassevorfertigung ein.

Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

«Mit BIM und vorproduzierten Bauelementen ist die Qualität und Genauigkeit in der Bauumsetzung höher.»
Mavisan Asairatnam, BIM Manager, Selmoni Gruppe

Mit der BIM Methode lässt sich die Anzahl der Mitarbeitenden auf der Baustelle präziser planen und das gesamte Bauprojekt konzentrierter umsetzen. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei der Vorproduktion in der Werkstatt bessere Bedingungen herrschen. So ist es möglich, dass wir auch grössere Mengen Material an Lager haben und so die Lieferketten entlasten. Jeder Arbeitsschritt kann besser geplant und insgesamt zuverlässiger produziert werden. Auf der Baustelle führen schwierige Bedingungen und reduzierte Platzverhältnisse oft zu Konfliktsituationen, die Ressourcen und Energie von der eigentlichen Arbeit absorbieren.

Detailgenaue Abstimmung zwischen Planung und Umsetzung?

Werden bei der Bauumsetzung Änderungen erforderlich, werden diese im Kollaborationstool eingetragen und die Planenden werden direkt informiert. Kurz gesagt, die Planung wird in einem iterativen Prozess immer wieder mit der Praxis abgeglichen. Die BIM Methode dient so allen Unternehmen als einheitliches Framework zur proaktiven Zusammenarbeit. Die gesamte Baulogistik und Abläufe lassen sich mit BIM verlässlicher gestalten und kontinuierlich optimieren.

Ein 3D-Modell für die gesamte Gebäude-Lebensphase.

Ist die Umsetzung eines Bauprojekts abgeschlossen, wird das 3D-Modell an den Bauherren übergeben – als digitale Basis für den Unterhalt des Gebäudes, die für viele Jahre genutzt werden kann. Müssen zum Beispiel Leuchtmittel ausgetauscht werden, können mithilfe des 3D-Modells und den dort hinterlegten Attributen, alle Details zum Leuchtmittelaustausch herausgelesen werden: Hersteller, Leistung, Helligkeit etc. Das 3D-Modell kann als Basis für die gesamte Betriebsphase eines Gebäudes bis zum Rückbau eingesetzt werden. Voraussetzung hierfür ist, dass alle Gewerke das 3D Modell nutzen.

«Bei BIM geht es nicht darum, Komplexität an Kunden weiterzugeben, sondern sie in der Praxis zu reduzieren.»
Mike Blessing, Bereichsleiter Technologie & Entwicklung, Selmoni Gruppe

Wie verändert BIM das Verhältnis zwischen Auftraggeber und ausführenden Unternehmen?

Selmoni versteht es als zentrale Aufgabe, im Sinne der BIM Methode, früher als bisher mit der Planung zu beginnen und alle Verantwortlichen mit ins Boot zu holen. Die Planung zeitlich vorzuziehen heisst auch, früher Entscheidungen zu treffen. Ein anschauliches Beispiel: Welche Leuchten in einem Gebäude installiert werden, konnten wir mit der konventionellen Bauweise bis kurz vor Planungsabschluss festlegen. Mit der BIM Methode ist es für die Planung elementar, die Auswahl der Leuchten frühzeitig zu treffen und relevante Attribute im 3D-Modell zu hinterlegen. BIM ermöglicht, ganze Lichtsysteme schon im 3D-Modell zu planen und zu berechnen.

BIM kommt in der Schweiz an.

Mit der Digitalisierung in allen Lebensbereichen, nimmt in den letzten 4 bis 5 Jahren auch die Geschwindigkeit zu, mit der sich die BIM Methode etabliert. Die Baubranche erkennt zusehends die Vorteile von BIM. Ein Grund, warum die Veränderungen dennoch eher langsam voranschreiten ist, dass der Mehrwert von BIM für viele nicht sofort erkennbar ist. Gleichzeitig rückt jedoch der Moment näher, dass das Bauen ohne BIM nicht mehr funktioniert. Grundsätzlich ist zu beobachten, dass mit der BIM Methode eine Aufwertung der gesamten Elektrobranche verbunden ist. Die Attraktivität der Ausbildung wird gestärkt und im Ringen um die besten Köpfe, sind neue Methoden und Technologien immer von Vorteil.

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Mit der BIM Methode ist eine Aufwertung der gesamten Elektrobranche verbunden.

Warum Selmoni?

Selmoni bereitet die Zukunft mit BIM seit über 15 Jahren Schritt für Schritt vor; weiss wie man Anfangsfehler vermeidet und worauf man achten muss. Um vollumfänglich in allen Bereichen mit BIM arbeiten zu können, benötigt es spezifische Erfahrungen, neue Prozesse, Strukturen und Abläufe die im Sinne der Kunden wirtschaftlich umgesetzt werden. Unsere Kunden schätzen die kurzen Wege und die integrative Vorgehensweise. Auch hier ist Selmoni im Bereich der digitalisierten & integrierten
Projektabwicklung Vorreiter in der Elektrobranche.

Was genau das heisst und wo die Vorteile liegen, lesen Sie hier.

Die Vorteile von BIM mit Selmoni:

  • Die Komplexität für den Kunden:innen ist besser zu händeln – insbesondere bei grossen
    Bauprojekten.
  • Die Qualität und Präzision in der Ausführung nehmen zu.
  • Die Vorproduktion ist parallel zum Bauablauf möglich.
  • Das Bauen wird nachhaltiger.
  • Fehler oder Kollisionen werden früher erkannt und vermieden.
  • Alle am Bau beteiligten Gewerke arbeiten kooperativ an einem verbindlichen 3D-Modell, das kontinuierlich auf dem neusten Entwicklungsstand gehalten wird.
  • Steigerung der Attraktivität für die Elektrobranche.

«Mit BIM lässt sich genauer, konzentrierter und fehlerfreier planen, bauen und mögliche
Konflikte frühzeitig vermeiden. Vorteile, die von allen Beteiligten geschätzt werden.»
Mike Blessing, Bereichsleiter Technologie & Entwicklung, Selmoni Gruppe

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