Standpunkt Swissbau 2024

Wärmepumpen: Welche Rolle spielt das Kältemittel?

Neben den vor allem heute bei Grossanlagen eingesetzten R717 (Ammoniak) und R744 (Kohlendioxid) ist im Wärmepumpenbereich hauptsächlich das Kältemittel R290 (Propan) ein variabler Ersatz der bisher verwendeten Kältemittel.

Die aktuell in grossen Mengen eingesetzten synthetischen und in der Luft stabilen Kältemittel sind hocheffizient und haben für das Anwendungsgebiet hervorragende Eigenschaften. Gelangen diese Stoffe jedoch in die Umwelt, wirkt sich das negativ auf den Treibhauseffekt (Erderwärmung) aus. 

Unter dem Aspekt der zukunftsfähigen Umweltverträglichkeit nimmt deshalb der politische Druck, diese Fluide durch umweltfreundlichere Alternativen zu substituieren, europaweit stetig zu. Erste Alternativen, auch auf natürlicher Basis, wurden an der vergangenen ISH in Frankfurt, der internationalen Leitmesse für die Heizungs- und Haustechnik-Branche vorgestellt. Neben den vor allem heute bei Grossanlagen eingesetzten R717 (Ammoniak) und R744 (Kohlendioxid) ist im Wärmepumpenbereich, anhand dem an der Messe gezeigten, hauptsächlich das Kältemittel R290 (Propan) als valabler Ersatz präsentiert worden. Mit der neuen S 2125 der Firma NIBE hat auch LIEBI als innovativer Systemanbieter eine mit Propan betriebene Wärmepumpe im Sortiment. 


Die Rolle der Wärmepumpe.

Fast ein Viertel der Schweizer Treibhausgase stammen aus dem Gebäudesektor (Wohn- und Geschäftsgebäude). Die Emissionen – hauptsächlich in Form von Kohlendioxid (CO2) – entstehen dabei in erster Linie beim Verbrauch fossiler Brennstoffe für die Heizung und zum Aufbereiten des Warmwassers. Um die umweltpolitischen Ziele (Reduktion der CO2-Emissionen, Ersatz der fossilen Brennstoffe) zu erreichen, nimmt die Wärmepumpe, neben den Gebäudehüllensanierungen, die wichtigste Rolle zur Senkung der Treibhausgasintensität ein.

In der Luft, in der Erde und im Wasser werden gewaltige Energiemengen gespeichert, die durch Sonneneinstrahlung und Niederschläge ständig erneuert werden. Mit der Wärmepumpe ist es möglich, diese kostenlose Energie dauerhaft und nachhaltig zu nutzen. Wärmepumpen sind mit Blick auf Einsparpotenziale so vielversprechend, weil sie bis zu drei Viertel der Energie aus der Umwelt gewinnen können.
Die Rolle des Kältemittels.

Diese Umweltwärme aus Luft, Erdreich oder Wasser wird dank des tiefen Siedepunkts des Kältemittels mittels Verdampfung dem Kältekreis zugeführt und so auf die Wärmepumpe übertragen. Im Verdichter wird der Dampf komprimiert und dadurch erhitzt. Der heisse Dampf wird im Kondensator verflüssigt und gibt schliesslich seine Wärme an den Wasserkreislauf des Heizsystems ab. Am Expansionsventil wird der Druck wieder abgebaut und der ganze Kreislauf beginnt von vorne.

Dieser immerwährende Prozess wird durch die physikalischen Eigenschaften des Kältemittels ermöglicht. Bis jetzt enthielten die meisten marktüblichen Wärmepumpen synthetische, in der Luft stabile Kältemittel. Da diese Substanzen jedoch eine hohe Treibhausgasintensität aufweisen, sollen zukünftig natürliche Gase, d. h. Stoffe, welche es so in der Natur gibt, eingesetzt werden.
Die vielversprechende Alternative.

Mit seinen physikalischen Eigenschaften ist Propan eine gute Alternative zu herkömmlichen Kältemitteln. Als farbloses, nahezu geruchloses Gas ist es ein sogenannter Kohlenwasserstoff, der bei rund -190 Grad Celsius schmilzt und bei -42 Grad Celsius siedet. 


Ein brennbares Gas birgt kein Risiko?

Propangas ist grundsätzlich brennbar. Das sind Erd- oder Flüssiggas und Öl oder Benzin auch. Und genauso wie bei den fossilen Brennstoffen kann ein Brand nur bei einer Leckage entstehen. Da der Kältekreislauf der Wärmepumpe nach der Geräteproduktion oder der fachmännischen Installation dauerhaft geschlossen bleibt und das Kältemittel grundsätzlich nicht entweichen kann, sind die hermetisch verschlossenen Systeme sehr sicher konzipiert, so dass man sich keine Sorgen über einen Kältemittel-Austritt machen muss. Im Servicefall wird die Sicherheit durch unsere gut ausgebildeten Servicetechniker gewährleistet. Beim richtigen Umgang mit Propan kann das Kältemittel bedenkenlos eingesetzt werden.


NIBE – ein erfahrener, langjähriger Partner

NIBE ist ein global agierender Konzern, der energieeffiziente Anlagen für ein angenehmes Raumklima entwickelt, die in allen Gebäudearten zum Einsatz kommen. NIBE wurde vor mehr als 65 Jahren in Südschweden gegründet und hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem internationalen Konzern entwickelt, der mehr als 20.000 Mitarbeiter in über 30 Ländern hat. Wir verbauen in unseren Systemlösungen für zukunftsfähiges Heizen NIBE Wärmepumpen und sind in der Schweiz der grösste Vertriebspartner der Marke NIBE. Dies ermöglicht uns, auf ein vielfältiges Produktsortiment verschiedener Wärmepumpen zuzugreifen, und für jedes Objekt die individuell beste Anlage zu konfigurieren.