Standpunkt Swissbau 2024

Für eine nachhaltig gebaute Zukunft

Beton ist einer der wichtigsten und meistverwendeten Baustoffe unserer Zeit. Er ist robust, langlebig, vielfältig anwendbar und bildet das Fundament unserer Infrastruktur. Gleichzeitig ist er auch ressourcenintensiv und wird in naher Zukunft nur schwer zu ersetzen sein.

Es stellt sich die Frage: Kann Bauen mit Beton nachhaltig sein? Wir nehmen die Antwort vorweg: Ja, Beton ist ein Baustoff, der auf unterschiedlichsten Ebenen nachhaltiges Bauen möglich macht - sofern man sich den Herausforderungen stellt. Holcim Schweiz setzt sich für zukunftsfähige Lösungen und umweltverträgliches Bauen ein. Einerseits, weil wir überzeugt sind, dass wir als Unternehmen langfristig nur erfolgreich sein können, wenn wir Ökologie und Ökonomie in Einklang bringen. Andererseits, weil wir unsere gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen und Herausforderungen wie Klimawandel und Ressourcenknappheit angehen.

Unsere Vision ist klar: Bis 2050 produzieren wir klimaneutrale und vollständig rezyklierbare Baustoffe. Auf dem Weg dahin setzen wir uns ambitionierte, aber realistische Zwischenziele in verschiedenen Handlungsfeldern. Drei dieser Handlungsfelder stellen wir hier anhand konkreter Beispiele vor. Einen umfassenden Bericht über unsere Umweltziele finden Sie hier.

Kreislaufwirtschaft 

In der Kreislaufwirtschaft sehen wir enormes Potenzial, um Herausforderungen wie dem Klimawandel oder der Ressourcenknappheit wirkungsvoll zu begegnen. Mit innovativen Lösungen führen wir Abfälle in den Stoffkreislauf zurück und verwenden Beton immer wieder neu. In unseren Recycling-Aufbereitungsanlagen beispielsweise verarbeiten wir Beton- und Mischabbruch zu ressourcenschonenden Produkten wie unseren nachhaltigen Betonen ECOPact, ECOpact+ und ECOPact Recarb

Ein weiteres Beispiel dafür, wie wir Stoffkreisläufe schliessen, war die Sanierung des 300 Meter langen Arosertunnels: Das bei der Sanierung angefallene belastete Abbruchmaterial des Bahntunnels bereiteten wir im Zementwerk Untervaz auf und führten es als alternatives Rohmaterial der Zementproduktion zu. Der in Untervaz hergestellte Zement wurde wiederum im Arosertunnel verbaut, wodurch sich der Baustoffkreis schloss.

Dekarbonisierung 

Auf dem Weg zu Netto-Null verfolgen wir eine konsequente Dekarbonisierungsstrategie entlang der gesamten Wertschöpfungskette - vom Steinbruch bis zur Baustelle. Den grössten Hebel sehen wir in der CO2-Reduktion bei der Zement- und Betonproduktion - zum Beispiel, indem wir Zemente mit tieferem Klinkerfaktor entwickeln. Mit Susteno haben wir den weltweit ersten Zement auf den Markt gebracht, bei dem als Zumahlstoff hochwertig aufbereitetes Mischabbruchgranulat eingesetzt wird. 

Ein weiterer Hebel ist der Einsatz alternativer Brennstoffe. 2021 haben wir in Zusammenarbeit mit unserer Tochterfirma Geocycle 150’000 Tonnen CO2 eingespart, indem wir 160’000 Tonnen brennbare Abfälle in der Klinkerproduktion verwendet haben. Abfallstoffe, die zu alternativen Brennstoffen aufbereitet werden können, sind beispielsweise Strassensammlerschlämme - also das Abfallprodukt, das entsteht, wenn Kehrmaschinen die Strassen fegen und Saugmaschinen die Schächte reinigen. Diese kontaminierten Schlämme werden von Geocycle in unseren Zementwerken in Siggenthal und Untervaz schadstofffrei verwertet. 

Nachhaltige Logistik

Die Zement-, Kies- und Betonlogistik bietet grosse Chancen, um unsere indirekten Emissionen zu senken. Entsprechend investiert Holcim kontinuierlich in innovative und nachhaltige Transportlösungen wie den Gütertransport per Bahn oder elektrische Fahrzeuge. So statten wir unseren Fuhrpark mit vollelektrischen Betonfahrmischern und LKWs aus und setzen in unserem Kalksteinbruch Gabenkopf autonome elektrische Dumper ein. 

Zukunftsfähige Lösungen

Wir sind überzeugt, dass nachhaltiges Bauen möglich ist – sofern alle Akteure zusammenarbeiten und industrielle Synergien genutzt werden können. Daher fördern wir konsequent Partnerschaften entlang der gesamten Wertschöpfungskette, um gemeinsam Innovationen voranzutreiben und so den CO2-Fussabdruck auch ausserhalb unseres direkten Einflussbereichs zu reduzieren.